Workshops
In Lernlaboren arbeiten die angemeldeten Besuchergruppen mit originalen Lehr- und Lernmitteln, Schulbüchern, Archivquellen, Schulheften und Dokumenten, aber auch mit gefilmten Zeitzeugeninterviews und Spielfilmen, die zu einer differenzierten Bewertung der Schule befähigen können. In der Leipziger Schulgeschichte sind doppelte Diktaturerfahrungen aufzuarbeiten. Typische Verhaltensmuster wurden über drei Generationen tradiert. Dies führt heute zu spannenden Vergleichen und kontroversen Debatten.
Schule unterm Hakenkreuz
Der Workshop beginnt mit dem Film "Lernen für den Führer". Hier lernen die Jugendlichen nach einer kurzen Einführung die Unterschiede zwischen 1933 und 1936 in einer Mädchen- und Jungenklasse kennen. Besonders auffallend sind die extrem verschiedenen Lehrpersonen. Anschließend arbeiten die Workshopteilnehmer in Gruppen oder allein an den Stationen: Bilderwand, Hörstationen, Ausstellungstafeln, Widerstand. Speziell für Schulklassen gibt es verschiedene Arbeitsbögen.
Fächer: Ethik, Religion, Geschichte, Gemeinschaftskunde, Sozialkunde
Dauer: 2 Stunden
Die Leipziger Meuten
Dieser Workshop beginnt mit dem Film (30 min) "Kein Bock auf HJ". Anschließend oder parallel werden Fragebögen an die Teilnehmer ausgeteilt, um die Gestapo-Akten, die Gerichtsurteile, die Zeitzeugeninterviews und die Ausstellung über verschiedene interaktive Vermittlungsformen selbstständig zu erschließen. Eine gemeinsame Auswertungsrunde am Schluss klärt offen gebliebene Fragen und regt weiterführende Projekte an.
Klassenstufen: 8-12
Fächer: Ethik, Religion, Geschichte und Gemeinschaftskunde
Dauer: 2 Stunden
Jüdische Schulgeschichten
Der gleichnamige Film (30 min) des Schulmuseums bildet den Ausgangspunkt für den Workshop. 17 ehemalige Schüler der Carlebachschule erzählen. Mit Fragebögen zur Carlebachschule werden die Besonderheiten dieser Schule im Ausstellungsraum erforscht und ausgewertet. Anschließend beschreiben die Jugendlichen einen ganz normalen Tag heute. Anhand einer Auswahl von antijüdischen Gesetzen erleben sie dann, dass von ihrem normalen Tag unter den damaligen Bedingungen fast nichts übrig bleiben würde.
Dauer: 2 Stunden
Gegen den Strom - Schule im Widerstand
Für diesen Workshop werden ausgewählte Archivquellen und gefilmte Zeitzeugeninterviews verwendet. Die Arbeit in bis zu fünf Gruppen ermöglicht es den Jugendlichen, ihre Ergebnispräsentation für die jeweils anderen Gruppen sehr anschaulich zu gestalten. Die Auseinandersetzung mit den historischen Fakten schließt auch einen Transfer in die Gegenwart mit ein. Zwei Touchscreens laden zu virtuellen Mutproben bei heutigen Konfliktsituationen in der Schule ein.
Klassenstufen: 8-12
Fächer: Ethik, Religion, Geschichte und Gemeinschaftskunde
Dauer: 2 Stunden
Kinder in Uniform - Vergleich der Staatsjugendorganisationen HJ und FDJ
Der Workshop arbeitet mit Fragebögen. Dabei werden Unterschiede ebenso deutlich wie Kontinuitäten. Einige Fallbeispiele von Schülerbiographien fordern ebenso zum Mitdenken und zu einer eigenen Bewertung heraus wie die Gegenüberstellung von Zeitzeugenaussagen in den Hörstationen. Ein Film (30 min) enthält Interviews mit heutigen Jugendlichen und deren Gedanken über Zugehörigkeiten, Identitäten und Gemeinschaftssymbole. Diese Angebote ermöglichen im Anschluss fundierte kontroverse Debatten.
Klassenstufen: 9-12
Fächer: Ethik, Religion, Geschichte und Gemeinschaftskunde
Dauer: 2 Stunden
Umbrüche - Schule in Sachsen seit 1989/90
Nach einem kurzen Rückblick in das Schulsystem der DDR erforschen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer anhand der Ausstellung die Umbrüche, die die sächsische Schule seit 1989/90 beschäftigten. Dabei erschließen sich die Teilnehmenden die damalige Lage unter anderem aus den Blickwinkeln von Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern sowie Eltern. Am Ende des Workshops werden Gedanken zur heutigen Schule gesammelt und "Hausaufgaben" an die Bildung und die Schulen formuliert.
Klassenstufen: 8-12
Fächer: Ethik, Geschichte, Gemeinschaftskunde, Religion
Dauer: 2 Stunden
Fremde und Gleiche in der DDR-Schule
Für diese Ausstellung wurden Fragebögen entwickelt, die in Dreiergruppen oder einzeln an den Ausstellungsstationen bearbeitet werden können. Hinzu kommen originale Quellen wie Schulbücher und Interviews. Ein Film (30 min) mit Fremden aus dem Irak, Weißrussland, Syrien, Griechenland, Bulgarien und der DDR klärt darüber auf, wie schwierig das Schulleben für diese Kinder in der DDR war. Ein Thesenspiel "Außenseiter sind selber schuld" bildet bei diesem Workshop den Abschluss.
Fächer: Ethik, Religion, Geschichte, Gemeinschaftskunde, Sozialkunde
Dauer: 1,5 Stunden
Fahrtkostenerstattung für sächsische Gruppen
Für sächsische Schülergruppen (ab Klassenstufe 8 oder nach vorheriger Rücksprache) können Fahrtkosten zum Schulmuseum - Werkstatt für Schulgeschichte Leipzig vom Freistaat Sachsen übernommen werden. Hier erhalten Sie Informationsmaterial dazu.