Die Themenauswahl ist groß: von Familie, Jugend, Liebe bis zur Migration, dem soziökonomischen Wandel und den tief in der Gesellschaft verankerten Problemen im Umgang mit anderen Menschen. Begleitet wird das Filmfestival von einem Rahmenprogramm aus Workshops und Diskussionsrunden in Leipzig und Halle/Saale.
Das Programm ist auf der Website des Festivals zu finden: http://lateinamerikanische-tage.de
Programmschwerpunkt Mexiko
Für die diesjährigen Lateinamerikanischen Tage wählten die Organisatoren Mexiko als Land, auf das besonderer Fokus gelegt wird. Die Filme gehören zum Kurzfilmprogramm "Erupción". So setzt sich der erste Eröffnungsfilm "El peso de los caídos" mit einem dunklen Tag der mexikanischen Geschichte auseinander. Mit schwarz-weißen Bildern erinnert er an das Massaker von 1986 in Mexiko-Stadt, auch als Massaker von Tlatelolco bekannt. Am 2. Oktober eröffneten die mexikanischen Sicherheitskräfte Feuer während eines friedlichen Protests für Meinungsfreiheit und Demokratie im Stadtteil Tlatelolco und tötete 300 Menschen, die Verantwortlichen wurden erst 2006 vor Gericht gestellt.
Dramatisch geht es im zweiten Film des Eröffnungsabends zu: im Mexiko der dystopischen Zukunft herrschen Drogenkartelle, Frauen verschwinden und es gibt immer weniger Menschen. Im Film "Cómprame un revolver" lernen die Zuschauer Huck kennen: ein Mädchen mit einer Maske, das so nicht als Frau erkannt wird und somit ihrem Vater bei Drogengeschäften helfen kann. Als eine fremde Gang angreift, müssen sich Huck und ihre Freunde der schrecklichen Realität und dem Gangsterboss stellen.
Beide Filme laufen am 17. Oktober in der Schaubühne Lindenfels. Mit dem Kurzfilmprogramm "Erupción" zeigen die Veranstalter ebenfalls Geschichten von Opfern der Ungerechtigkeit, vom Familienleben, von gesellschaftlichen Rollenn und besonderen, schwer vorstellbaren Problemen, wie beim Film "Midnight Family". Dieser stellt die Geschichte einer Familie dar, die mit einem privaten Krankenwagen versucht, gegen die mangelnde Krankenversorgung zu kämpfen und dabei in ethische Konflikte gerät.
Weitere Highlights: "Nosotras - Frauen im Film" und "Eine Welt"
Mit dem Programmschwerpunkt "Nosotras - Frauen im Film" möchten die Veranstalter der Lateinamerikanischen Tage den Besuchern Einblicke in das Leben von Frauen vor und hinter der Kinoleinwand gewähren. Auch hier wird die familiäre Problematik unter die Lupe genommen, aber auch die Jugend, Ausdauer in feindlicher Umgebung und soziokulturelle Themen, wie der stark in der Gesellschaft verankerte "Machismo" und Objektivierung der Frauen.
In der Sektion "Eine Welt" präsentieren die Lateinamerikanischen Tage Filme zu entwicklungspolitischen Themen wie Migration und Klimawandel, Nachhaltigkeit sowie Menschenrechte. Acht von der Jury ausgewählte Kurzfilme zeigt die Schaubühne Lindenfels am 18. Oktober um 18 Uhr. Zum zweiten Mal wird von den 15 Juroren ein Gewinner gekürt.
Zeit und Ort
17. bis 26. Oktober 2019
Spielstätten sind die Schaubühne Lindenfels, Cineding, Kinobar Prager Frühling, das Geisteswissenschaftliche Zentrum der Universität Leipzig, Fachschaft Politikwissenschaft der Uni Leipzig, Mühlstraße e. V., Bibliotheca Albertina sowie der Steintor Campus der MLU und der Peissnitzhaus e.V. in Halle/Saale.