Der naturnahe Inklusionscampingplatz am Störmthaler See nimmt Gestalt an. In einer dreigliedrigen Dorfstruktur sollen im Einklang mit der Natur bis 2027 Ferienhäuser als Urlaubsangebot für schwerstmehrfachbehinderte Gäste, barrierefreie Tiny-Häuser, Stellplätze für Wohnmobile, Wohnwagen und Zelte in das Areal am Störmthaler See integriert werden. Außerdem entstehen im Umfeld Spiel- und Abenteuerplätze, ein bewachter Strandbereich mit Gastronomie, Flächen für tierpädagogische Angebote sowie eine Einrichtung der Eingliederungshilfe.
Einzigartiges Angebot mit doppelter Inklusion in der Region Leipzig
„Der Inklusionscampingplatz ist so konzipiert, dass alle Generationen mit oder ohne Beeinträchtigungen naturnah und vor allem barrierefrei Urlaub machen können. Gleichzeitig entstehen ganzjährig Arbeitsplätze für Menschen mit Beeinträchtigungen. Die Region Leipzig erhält damit ein einzigartiges Angebot mit doppelter Inklusion“, freut sich Sozialbürgermeisterin Dr. Martina Münch. „In dieser Form entsteht ein Erholungsangebot, das wirkliche Teilhabe am Leben für alle Menschen ermöglicht und wahrlich wegweisend auch für andere Städte und Regionen in Deutschland ist.“
Der aktuelle Planungsstand wurde in seiner jetzigen Form in der Dienstberatung des Oberbürgermeisters am 16. April 2024 bestätigt. Damit kann das Projekt für den Bau- und Finanzierungsbeschluss dem Leipziger Stadtrat vorgelegt werden. Dessen Zustimmung vorausgesetzt, könnten Ende des Jahres die Bauarbeiten für das ganzheitliche und barrierefreie Camping- und Freizeitangebot für alle Menschen starten.
Dem Städtischen Eigenbetrieb Behindertenhilfe der Stadt Leipzig (SEB) und der Gemeinde Großpösna ist es als Projektinitiatoren unter dem Motto „Camping für ALLE – Gemeinsam am See“ gelungen, alle wichtigen baulichen, sozialen und naturschutzrechtlichen Bestimmungen zu berücksichtigen. Zugrunde gelegt wurden Vorgaben zur Barrierefreiheit, Nachhaltigkeit, Wirtschaftlichkeit, Naturnähe und der gesellschaftlichen Gemeinschaft. In enger Abstimmung mit den eingebundenen Ämtern des Landkreises Leipzig, der Stadt Leipzig und der Gemeinde Großpösna wurden die komplexen Anforderungen zu einem stimmigen Gesamtkonzept entwickelt und die unterschiedlichen Interessenlagen in Einklang gebracht.
Idyllische Dorfstruktur im Einklang mit der Natur
Die Projektinitiatoren haben zusätzlich zur doppelten Inklusion auch großen Wert auf die Themen Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit gelegt. Die energetischen Planungen umfassen unter anderem eine dezentrale Wärmeversorgung über den Einsatz von Luftwärmepumpen, die Wasserspeicherung über Zisternen, die Grauwasseraufbereitung sowie die Nutzung von Photovoltaikanlagen. Zudem entstehen Flächen für Streuobst- und Blühwiesen sowie Nistplätze für Vögel und Fledermäuse.
Die geplanten Kosten für die Errichtung des Inklusionscampingplatzes betragen rund 35,6 Millionen Euro und werden zu 95 Prozent über Strukturwandelmittel des Bundes beziehungsweise des Freistaates Sachsen zur Entwicklung ehemaliger Tagebaugebiete gefördert.